23.11. – 28.11
Hoi An liegt so ziemlich in der Mitte von Vietnam – quasi am halben Weg zwischen Hanoi und Ho Chi Minh Stadt. Die Stadt selbst ist ein mit Lampions und 100en kleinen Geschäften, Galerien und Restaurants aufgeputztes Örtchen, für dessen Besuch man sogar Eintritt zahlen muss :-), ca. 5 km vom Meer entfernt.


Unser erstes Hotel war am Rand der Altstadt, ein kleines, hübsches Boutique-Hotel, dem es aber trotzdem irgendwie an irgendwas gefehlt hat.

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich (Joachim) eine kleine Verkühlung hatte und einen Tag mal im Bett verbrachte, vielleicht aber auch an den ständigen inquisitorischen Fragen des Hotelpersonals. Woher kommst Du (Austria, no, not Australia, Europe), wie lange bleibst Du, wo warst du bisher in Vietnam, was machst du sonst noch, was machst Du heute, wie war dein Tag, etc, etc…
Das geht in jedem Hotel so und wird mit jedem Tag eher mühsamer. Und dazu kommt natürlich auch, dass der Monsum in Mittel- und Südvietnam unbedingt seine Zeit intensiv nutzen muss. Also immer wieder zum Teil recht heftige Regenfälle bzw. auch Gantages-Dauerregen.
Um uns wieder ganz zu regenerieren bzw. auch in der Hoffnung, dass es zwischen Regen und Schütten auch mal ein paar Sonnenstrahlen geben wird, haben wir dann noch eine Wechsel an den Strand in ein wirklich empfehlenswertes, liebevoll was Garten und Ausstattung betrifft, und gut ausgestattetes Privat-Quartier (An Bang Garden Homestay) vollzogen. Sehr zu empfehlen, wenn das Wetter passt sicherlich eine kleine Traum-Oase unweit vom Strand. Bei uns wars eher „An der Nordsee-Küste-ramtamtamtam“ 🙂

28.11.
Fahrt von Hoi An nach Hue.
Mit privatem Taxi reist es sich doch immer wieder schön. Und wieder haben wir einen gut englisch sprechenden netten und verlässlichen Fahrer erwischt, der uns mit vielen Infos über Land und Leute versorgt hatte. Auf der Fahrt konnten wir die Marble Mountains (Marmor Berge) am Stadtrand von Danang besichtigen  – auf einen geht sogar ein Aufzug rauf -und oben gibt es eine  wundervolle Mixtur aus Höhlen und Pagoden, Statuen und zum Himmel ragenden Fels-Spitzen. Diese Berge waren den Amis im Vietnamkrieg zwar bekannt, sie konnten aber die Eingänge nie finden und die Vietnamesen haben den Amis von oben beim Baden am Strand zugesehen (der Strand von Danang war ein „Erholungsstützpunkt“ China-Beach genannt).


Dann weiter zum Wolkenpass (Hai-Van-Pass) – der seinen Namen zu Recht trägt, denn er ist einerseits Wetterscheide (496m hoch ! :-)) zwischen den Regionen und andererseits hüllt er sich eben gerne dicht in Wolken ein.


Unser Fahrer zeigte uns dann noch ein eher wildes als romantischen Fischerdorf – mit einem wunderschönen Friedhof und tollen Fischerbooten. Industrielles Fischen gibt es hier nirgends. 


Einen zweiten Halt machten wir noch an einem Seitenweg zur Lagune, wo wir die Boote der dort lebenden wirklich armen Menschen sahen – Boote, die zum Wohnen, Schlafen, Kochen, Essen und natürlich zum Fischen dienen.  Also all-inklusive-andersrum. Rückt das eigene Weltbild auch wieder etwas gerade.
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28.11 – 1.12.
Dann ging’s weiter nach Hue – bis in den Anfang des 20. Jh Haupt- und Kaiserstadt von Vietnam. Vietnams Geschichte ist eine Geschichte der Jahrtausende-langen  Unterdrückung und Fremdbestimmtheit. Auch die Kaiser waren nur repräsentativ, haben sich es aber sehr toll gestaltet – sowohl im lebenden wie auch im toten Zustand. Die Zitatelle – so wird der Kaiserpalast genannt (inklusive verbotener Stadt wie in China) – ist ein Riesengelände, auf dem sehr vieles von Kriegen (Indochina-Krieg, Vietnam-Krieg) zerstört wurde und jetzt nach und nach mit riesengroßem Aufwand und Unterstützung der Unesco und hoher Eintrittspreise wieder aufgebaut wird. Beeindruckend dennoch.  Trotz Dauerregen sind wir mehr als 4 Stunden ab Gelände unterwegs gewesen 🙂


Und da ein kleiner Schirm für zwei so nicht gereicht hat, können wir nun die Sinnhaftigkeit eine Burka – zumindest aus stinkendem Plastik – beurteilen. Sehr empfehlenswert bei Regen! Und das um wohlfeile 1,2 €
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Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Drachenboot die Kaiser-Begräbnis-Stätten abgefahren ( 3 sogenannte Tombs), Pagoden natürlich auch dabei, ein typisches Garten-Haus der Region und einen engagierten Guide, der ein sehr differenziertes Verhältnis zu Religion hatte und uns eine sehr philosophisch angehauchte und informative Tour bereitete. Eine Tour, die wir auf der Straße gebucht hatten, per Zufall, ohne große Erwartung (nur ein 6-tel des Preises der im Hotel angebotenen identen Tour) und daher sowohl über perfekte Organisation wie auch einen guten Tour-Guide mehr als überrascht waren. Die Abholung vom Hotel ermöglichte uns einen authentischen Einblick in das Verkehrsgeschehen eine Vietnamesischen Großstadt – wir wurden nämlich mit Mopeds abgeholt. Die glücklicherweise nur 2 km bis zur Bootsanlegestelle konnten wir ohne Einnahme von Beruhigungsmitteln gut überstehen.

Hue sollte man nicht missen, Vietnams Geschichte und Position hier in Südost-Asien ist sehr komplex und man beginnt immer mehr zu verstehen, warum Ho Chi Minh derartig verehrt wird.

Die alte Architektur in Hue – egal ob Haus mit Garten am Fluss oder Kaiserpalast oder Grabstätte – hier erfährt man, erfühlt man, was das Wissen um Feng Shui  ermöglicht – Orte zum wohl fühlen, entspannen, wo Energie vorhanden ist – trotz Sauwetter :-).