Unverhofft ins Paradies !

März 2023. Da der eigentliche Plan – Homestay auf zwei „Einheimischen-Inseln“  auf den Malediven – ins Wasser gefallen ist (Covid hatte zugeschlagen) und zum danach möglichen Reisezeitpunkt auf den Malediven gerade der Ramadan begonnen hatte, mussten wir umdisponieren.  Da es auf den Malediven,  sofern man nicht in ein Resort reist, sondern auf die Inseln reisen möchte, auf den die Einheimischen Guest-Houses und kleine Hotels betreiben dürfen, ja absolutes Alkoholverbot gibt (was ja an sich kein Drama ist), ist dann im Ramadan durch das Speisenverbot bei Tageslicht noch etwas mehr Spaßbefreitheit zu befürchten. Gilt natürlich nicht für Touristen, aber auch die Lokale sperren dann erst um 18:00 auf und sowieso….

Zumindest drüber geflogen sind wir, da unser Hinflug Teil zwei (Dubai – Colombo statt mit Emirates mit Fly Dubai durchgeführt wurde (kein Danke an Emirates), wir daher einen Zwischenstopp in Male hatten.

Daher kam uns Sri Lanka wieder in den Sinn (wir waren 2013 schon dort) und aufgrund der Kurzfristigkeit sollte es diesmal nichts selbst-Organisiertes werden, sondern ein Pauschalangebot. Einfach hin, Strand, vielleicht ein Ausflug, aber das wars schon. Relax pur.

Wir hatten Glück und haben pauschal das Paradies gefunden 🙂

Den Süden des Landes kannten wir schon ein bisschen von unserer Rundreise in 2013 und so wurde es das Dickwella Resort & Spa.  (https://www.brownshotels.com/dickwella/)

Quelle: Reisefieber.net / Wikipedia

Wunderschön zwischen zwei Buchten gelegen, ein kleiner Ort ganz in der Nähe, ein Nationalpark in Griffweite, passt.

Die Fahrt vom Flughafen dauert 3 Stunden, das Meiste auf dem vor zwei Jahren eröffneten Highway. Bei uns wird vor Wild gewarnt, dort vor Pfauen 🙂

Soweit die Theorie. Schon mal gut, aber die Realität hat alles übertroffen.

Das Hotel – obwohl schon 48 Jahre alt, wird liebevoll in Schuss gehalten,  ein großes Zimmer direkt am Strand, Restaurant und Pool nebenan, alles wunderbar. Ein mittelschweres Problem wie das leidige Matratzen-Thema (alt, abgenutzt, das Kreuz spielt das Lied vom Tod) konnte am 3. Tag mit Hilfe aller Verantwortlichen gelöst werden. 

Grundsätzlich muss man betonen, dass die Angestellten des Hotels – vom Zimmerservice bis zum General Manager, vom Küchenchef bis zum Strand-Handtuch-Ausgeber sich mehr als nur bemüht haben, alles im Bereich Ihrer Möglichkeiten dafür zu tun, dass es den Gästen gut geht. Und so wurde eben am dritten Tag eine neue Matratze aus einem Schwesternhotel organsiert,  oder auch mal extra ein Auberginen-Curry für uns gekocht, und das auch noch in Original-Würzung (hot…hot…hot). Generell kann man über die singhalesischen (und auch christlichen) Einwohner mit Sicherheit eines sagen: freundlicher, hilfsbereiter und ehrlicher geht’s eigentlich nicht mehr. Muslime und Hindus waren diesmal nicht in unserer Umgebung. Uns haben die finster blickenden Russen auch gereicht. Die mag eh keiner, auch die Singhalesen nicht. Aber sie bringen halt auch Geld….

Gekocht wurde Singhalesisch und internationale Küche. Die singhalesische Küche war sehr gut. Viele Curries, String Hoppers, am Wochenende auch die speziellen Hoppers (mit und ohne Ei), Papadam, Würzpasten, Chutneys…

Die internationale Küche war eher zum vergessen, genauso wie die Patisserie-Ecke, aber das war das Problem der Russen und anderer Gäste, wir waren super glücklich mit der Landesküche. Ab und zu gabs auch in der süßen Ecke was für uns – für Uschi mehr, da sie ja auch so Puddings und warme Süßspeisen mag, für mich dann eher nur wenn es Schoko-Mus oder ähnliches gab.

Frisches Obst (Ananas, Papaya, Bananen, Sternfrucht, Zimtapfel, Wassermelone, Atemoya (Eine Kreuzung aus Zimtapfel und Cherimola –https://de.wikipedia.org/wiki/Atemoya) waren da schon viel besser!

Hier mal ein paar Eindrücke vom Hotel:

Das Hotel liegt direkt am Spitz zwischen einer großen Bucht, die quasi die „Hotelbucht“ ist, wo die meisten Hotelgäste im Resort-Areal auf Liegebetten den ganzen Tag verbringen und entweder im Pool oder eben auf der Seite des großen Strandes ins Wasser gehen.

Wir nicht.

Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es nämlich das Tor zum Paradies:

Auch eine freundliche Torwächterin gibt es hier – ich hab sie mit nach Hause genommen 😉

Und dann… naja, ganz ehrlich – wir hatten schon viele Strände in unserem Leben, aber der Turtle-Beach ist sicher in den Topp 3,
wenn nicht sogar die Nummer 1.

Liegt nicht nur daran, dass er wunderschön ist, dass man da 4 große Meeres-Schildkröten als Schwimm-Begleitung hat, die man auch mit Seetang füttern kann. Liegt auch daran, dass wenig Menschen dort sind (am Vormittag und am Nachmittag kurzzeitig etwas mehr, wenn die Schildkröten zum Füttern kommen, aber sonst wirklich absolut ruhig). Liegt auch daran, dass die Einheimischen da baden. Liegt aber auch daran, dass das vorgelagerte Riff die tollsten Brecher produziert, das Meer innerhalb aber sehr ruhig bleibt.

Liegt aber besonders daran, dass wir hier Freunde gefunden haben, die uns den Aufenthalt nochmals versüßt haben.

Der Reihe nach:

Der Strand:

Das Schildkröten-Projekt wird von Gayan Kariyawasam auf eigene Faust dort betreut, mit dem wir uns gleich mal angefreundet haben. Er sorgt für das Futter aus Meeresalgen, das er den Touristen gibt, damit sie die Schildkröten aus nächster Nähe (durch Anfüttern) beobachten können. Manche gehen es zwar ungeschickt an und bekommen dann einen Schnapper der Schildkröte ab (ist sogar Gayan’s Bruder passiert). Gayan betreibt ein kleines Strandhüttchen, in dem er zu Mittag auch zwei Speisen zubereitet: Frischen Fisch oder Garnelen. Dazu gibt es Cola, Wasser und auf Wunsch checkt er auch mal ein Bier, obwohl er das natürlich dort nicht verkauft….

Sein Bruder Dilshan arbeitet vormittags in einem kleinen Hotel am
Hiriketiya Beach, Nachmittags ist er meist auch am Turtle Beach.

Dilshan hat uns irgendwie ins Herz geschlossen und uns ab und zu ein bisschen mit dem Tuk-tuk herum geführt. Einmal zum Tempel nach Dickwella zur abendlichen Prozession – wo wir dann draufgekommen sind, dass wir diesen Tempel bereits 2013 besucht hatten 😉

Aber auch Gayan hatte eine Überraschung bereit – seine Frau und er selbst haben zu Hause für uns vorgekocht, damit wir echtes Sri-Lanka-Essen am Strand genießen konnten. Jackfruit-Curry mit Maniok, Kokos-Karotten-Sambal, Auberginen-Curry, Maniok-Blätter, Dhal-Curry, Reis…. alles sehr schmackhaft und für uns in der Schärfe angepasst zubereitet. Dilshan meinte dann, wie er am Abend davon essen wollte, hat er sich gewundert, wieso das sooo mild ist und kräftig nachgewürzt!

Auch zum 15 Minuten entfernten Hiriketiya Beach hat uns Dilshan geführt:
Bei Surfern sehr beliebt und ein bisschen mehr Party-Party als bei uns am Schildkrötenstrand 🙂

Und einen zum Agentur-Preis um 30% günstigeren Ausflug zum Udawalawe-Nationalpark hat er uns auch organisiert – und ist gleich mit gefahren, um die Elefanten zu sehen. Wir haben uns für die Nachmittags-Tour entschieden, da dann weniger Jeeps unterwegs sind und die Tiere entspannter sind. zu Recht: Unser Fahrer, der auch am Vormittag des selben Tages dort war, meinte, er hätte 6 Elefanten in freier Wildbahn gesichtet. Wir hatten mehr als 30 – also ein echtes Glück!

Zuerst gibt es natürlich das Elefanten Waisenhaus mit obligatorischer Fütterung. Zuerst gibt’s einen Drink für die Kleinen, dann irgendeine spezielle Leckerei und danach Zuckerrohr:

Dann mit dem Jeep in den Nationalpark. Wirklich wunderschön und die frei lebenden Elefanten in unmittelbarer Nähe.

Einen kurzen Ausflug zum Aussichtspunkt am Hügel unseres Strandes gab es auch noch mit dem Tuk-tuk mit Dilshan:

Dickwella hatte am Samstag Markttag – auch einen Besuch wert gewesen 🙂

Die letzte Nacht haben wir statt im Hotel am Strand in Negombo verbracht – einfach um nicht um 3 Uhr aufstehen zu müssen, 3 Stunden zum Flughafen zu fahren und die Gesamt-Rückreisezeit somit um gute 6 Stunden zu verkürzen. Von Negombo zum Flughafen braucht es nur 20 Minuten und wir mussten nicht 3 Stunden vorher dort sein. Also noch ein Nachmittags-Tee am Strand von Negombo inklusive Sonnenuntergang, ein bisschen Shoppen für Mitbringsel und ein gutes Abendessen. Stressfrei.

Im Gegensatz zum buddhistischen Süden, ist Negombo christlich – irgendwie seltsam, dann Kirchenlieder in fremder Sprache zu hören… aber coole Kirche trotzdem.