Vietnam: Hanoi – ein Städtehighlight im Norden Vietnams

11.11. – 13.11., 21.-23.11

Wenn man an seinem Altstadthotel angekommen aus dem Taxi steigt, dann ist man überzeugt, dass man zwischen den kreuz und quer ohne erkennbares System herumfahrenden Mopeds, Autos, Bussen, Fahrrädern und Fahrradrikschas niemals unbeschadet eine Straße wird überqueren können. Aber – kaum zu glauben – es funktioniert! Und das System ist eigentlich ganz klar zu erkennen: jeder fährt oder geht seinen Weg und achtet darauf Zusammenstöße zu vermeiden. Eh ganz einfach, oder? 🙂 Hupe ist gleich nach Benzin das wichtigste Utensil – und auch der Tourist lernt schnell die unterschiedlichen Hupgeräusche zu deuten. Muss er ja auch…

Nach dem ersten Halbtag in diesem Wahnsinn mussten wir in die Oase unseres Hotels fliehen, da uns die Ohren rauschten, aber schon am zweiten Tag waren wir ganz verliebt in diese verrückte Stadt.

Allerdings – das Essen an den Straßenständen, das wir in Thailand so mögen erschien uns hier ähnlich riskant wie der Straßenverkehr. In Hanoi sahen wir keine appetitanregenden fahrenden Essenstände, Köchinnen mit Handschuhen, die nur kochen und nicht auch kassieren. Häufig wird hier am Boden gearbeitet – die Lebensmittel liegen am Gehsteig, zwischen parkenden Mopeds und was alles sonst noch so rumsteht oder rumgeht. Macht ein interessantes Flair zum anschauen, gegessen haben wir dann doch lieber in Restaurants.:-) Tja, wer weiß, was wir versäumt haben…

Besonders nett sind die Straßen der unterschiedlichen „Zünfte“. Das bedeutet, dass es innerhalb eines Straßenzuges in jedem Geschäft die gleichen Produkte zu kaufen gibt. Z.B. auf beiden Straßenseiten Zigarettenläden; ums eck bei unserem Hotel gab es Bambusleitern (Offenbar auch ein wichtiger Geschäftszweig) und weil ja im schönen Graz bald die Weihnachtsmärkte öffnen: die Straße für Weihnachtsdekoration steht auch hier bereit – quasi 24.12 Street 🙂

Den absoluten Shoppingwahnsinn sowohl im Innen- als auch im Außenbereich bietet die Dong-Xuan-Markthalle. Außenrum gibt es alles, was auch nur irgendwie essbar sein könnte – z.B. so große Schnecken oder Muscheln, von denen wir dachten man kauft sie in Italien als Souvenir und man hört das Meer rauschen, wenn man sie ans Ohr hält 🙂

Und man glaubt nicht, was alles „made in Vietnam“ ist:

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Die Markthalle innen schaut aus wie ein riesiger Lagerraum, die Gänge zwischen den unzähligen gestapelten Waren haben asiatische Größendimension: sprich ca. 50 cm breit. Einkaufen schwer möglich-Erlebniswert jedoch hoch (solange man Luft kriegt)

Und weil Hanoi ja mehr bietet als die zu Fuß erforschbare Altstadt haben wir uns zu einer geführten Sight-Seeing Tour mit Bus entschieden, die uns bequem zu allen Sehenswürdigkeiten gebracht hat.

Wir sind nun beinahe Ho-Chi-Min Experten. Wir kennen das Mausoleum, das Museum, den Palast, der für ihn gebaut wurde in welchem er aber niemals gewohnt hat, da er sehr bescheiden war. Wir haben sein eher spartanischen Domizil besucht und auch seinen Fuhrpark gesehen – gefahren ist er aber nur mit dem Fahrrad. Und er wird in Vietnam gottähnlich verehrt. Joachim hatte übrigens eine Audienz:

Foto: Ho-Chi-Min meets Jo-a-chim
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Im Literaturtempel wimmelte es von Studentinnen und Studenten, die sich für ihre Abschlussfotos in Pose warfen.

Und was macht man in Hanoi am Abend? Man geht ins Wasserpuppentheater – echt ein Spass: Marionetten, deren Stäbe unsichtbar unter Wasser sind, düsen wild über die Wasseroberfläche; dazu gibt es für unseren Musikgeschmack doch eher exotische aber auf eine gewisse Art auch gefällige Gesänge des neben der Bühne sitzenden Orchesters.

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Oder noch bessere Abendbeschäftigung: man trifft sich mit seinen neuen Freunden aus Hamburg, mit welchen man schon die Bootsfahrt nach Laos und die Zeit in Luang Prabang verbracht hat, zum Abendessen! Steffi und Thomas, es war wieder echt lustig mit euch zu plaudern und ein paar Bierchen zu heben – nicht zu vergessen die Schnapsverkostung 🙂 Hoffen, wir sehen uns bald wieder – entweder nochmal in Vietnam oder vielleicht auch in der Steiermark!

Was uns in Hanoi sonst noch aufgefallen ist:

Wer auch immer die kleinen Plastikhocker erfunden hat, die auf allen Gehsteigen in Hanoi herumstehen – er muss Millionär und nebenbei auch von eher kleiner Statur sein.
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Die teilweise charmant verfallenen Häuser in der Altstadt sind ganz schmal, können sich dafür aber bis zu 70 m. nach hinten erstrecken. Das führt u.a. Dazu, dass es in den Hotels haufenweise Zimmer ohne Fenster gibt. Wir haben zum Glück eines mit Fenster erwischt, was uns gleich zwei Vorteile bot:

Zum einen ein Raum mit natürlichen Licht, zum anderen ein immerwährendes Training zur besseren Unterscheidung der unterschiedlichen Hupgeräusche in der Stadt – also quasi mehr Verkehrssicherheit 🙂
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Züge fahren quasi durchs Wohnzimmer:


Samstag/Sonntag ist rund um den Hoan-Kiem-See inmitten von Hanoi Fußgängerzone, was ein buntes Treiben an SpaziergängerInnen, VerkäuferInnen aller Art und auch komische Sachen hervorbringt.

Kinder, die in Elektrofahrzeugen sitzen und glauben, dass sie selbst fahren, gesteuert werden diese aber über eine Handfernsteuerung durch die Eltern.
Oder zu quasi Seifenkisten umgebaute U-Wheels (auf denen man normalerweise steht), mit denen sich Erwachsene vergnügen. 

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4 Kommentare

  1. Hallo nach Hanoi!
    Ja, da kommen Erinnerungen hoch 😄!
    Ich rate euch: setzt euch unbedingt mal auf die Plastikstühlchen! Wenn ihr denkt, das Hinsetzen ist die Herausforderung… na, dann wartet mal ab wie ihr da wieder hochkommt 😉!
    LG Petra
    P.S. Wohl eh schon ein paar Pho Bo geschlürft, oder?

    • na freilich 🙂 pho bo, pho ga oder pho rau – alles gut 🙂 plastiksesselchen hab ich meinem kreuz noch nicht zugetraut, aber kommt sicher noch. im moment sitzen wir in hoi an bei eher bescheidener wetterlage – sprich regen! aber unser großer trost: kalt is net 🙂

  2. Mir gefällt diese 24.12 Street
    Das wär was …
    Joachim, Uschi,
    könnt ihr überhaupt noch schlafen – so viele Eindrücke in so kurzer Zeit – unvorstellbar!

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