Vietnam: Good Morning, Sa Pa!

So lautete der Name des Busunternehmens, mit dem wir von Hanoi nach Sa Pa gefahren sind. Und als wir den Bus sahen, wussten wir auch warum:

Es handelte sich um einen in Vietnam sehr beliebten Sleeper-Busse (also Schlaf-Busse), in dem die Fahrgäste liegend transportiert werden, um bestimmungsgemäß auch schlafen zu können. Was  bei einer Abfahrt um 7:30 nicht unbedingt notwendig ist.

Für Menschen mit leichter Klaustrophobie (Uschi) also eher nicht die ideale Art zu reisen. Man stelle sich Stockbetten für zwergwüchsige vor, zwei übereinander, dann hat man den richtigen Eindruck. Oben genannte Personen von eher sparsamen Wuchs können aufrecht sitzen, ohne mit dem Kopf oben an zu stehen, allerdings ohne sich anlehnen zu können, denn die Sitzlehne ist in Liegeposition verankert.
Tja, da hat unser Hotel nicht so ganz das gebucht, was wir erwartet hatten.
Der Bus war bereits bummvoll, wir konnten gerade noch zwei Betten am Boden ergattern. Kaum ins Bettchen gekrabbelt, sofort den Beipacktext des Travelgum studiert, um die tägliche Höchstdosis zu ermitteln.
Dann ging die Fahrt los – zuerst 4 Stunden über den neu gebauten Highway Richtung Norden. Also wenn der Travelgum mal wirkt, dann schläft man am Boden eines Busses wirklich super.
1 1/4 Stunden vor Sa Pa – dieses liegt auf 1600m Höhe – blieb der Bus stehen und wir wurden aufgefordert, für die kommende Bergstraße in unseren Bettchen anzuschnallen. Klang bedenklich – fallen wir sonst in der Kurve raus ?
Beruhigend war der Gedanke an Onkel Boris auf der Fähre von Split nach Supetar: Der hatte darauf geschworen, sich bei stärkerem Seegang flach auf den Boden zu legen. Und wer hätt’s gedacht – der Mann hatte recht. Gemütlich schaukelte der Bus nach oben – irgendwie erinnerte er uns an einen Krankentransport für 24 Personen, angeschnallt in Stahlrohr-Stockbetten.
Aber was solls – wir sind ja gut angekommen und Uschi ist definitiv Fan von Travelgum :-).

Die Tage in Sa Pa waren abwechslungsreich, entspannt und das Ganze nach einem ersten nebeligen Abend dann doch bei zunehmendem Kaiserwetter, welches zu dieser Jahreszeit laut Einheimischen eher ungewöhnlich ist.

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Der erste Tag verging mit Besichtigung des Ortes inklusive Besteigung des Hausberges und des Markts.

Am zweiten Tag ging’s mit einer jungen Einheimischen „Bergführerin“ der ethnischen Minderheit der Black Hmongs in die nordvietnamesische Bergwelt.
Für uns nach der Halong Bucht das zweite absolute Natur-Highlight Vietnams.

Sicherlich noch schöner, wenn die Reis-Ernte noch nicht erledigt ist, aber auch so waren die Berge und Reisterassen ein wunderschöner Anblick. Wenn schon keine saftigen Reisfelder, so sahen wir wenigstens glückliche Wasserbüffel (Buffalos on Holidays – von den Einheimischen scherzhaft so genannt, weil diese erst nach der Ernte die Reisfelder betreten dürfen und sich an Schlamm und stehen gelassenen Resten der Reispflanzen erfreuen können), Enten und sonstige Haustiere.

Am dritten Tag fuhren wir zur Abwechslung wieder mal einige Stunden mit dem privaten Taxi zum Wochenmarkt nach Bac Ha. Also Berg runter, kurzes Stück in der Ebene und wieder Berg rauf. In beiden Richtungen. Diesmal brauchte es keinen Travelgum, da unser Fahrer außerordentlich auf Sicherheit bedacht war und seine Fahrgeschwindigkeit so gewählt hatte, dass wir auf der Bergstraße sogar von Bussen überholt wurden. Aber naja – Sicherheit geht vor 🙂 Auf der Rückfahrt konnten wir noch eine alte Kolonial-Villa besichtigen und einen Halt an der vietnamesisch-chinesischen Grenze machen. 

Am Vormittag vor der Abreise gab’s noch einen Besuch im Nachbardorf Cat Cat, das zwar touristisch sehr aufbereitet aber dennoch sehr interessante Einblicke in Kultur, Web-Kunst und Menschen bot.

Zurück nach Hanoi ging es aufrecht sitzend mit dem zweiten Anbieter SaPa Express in einem sehr bequemen VIP-Bus.

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2 Kommentare

  1. Ha ha… mit so einem „Liegebus“ waren wir auch unterwegs… hatte ich schon vergessen… 😂

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